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Weltzeitalter

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Beitrag von Lilly Sa Jan 22 2011, 17:48

Weltzeitalter
Aufgrund der Präzession, der allmählichen Kreiselbewegung der Erdachse, die etwa alle 25800 Jahre zu sich selbst findet, bewegt sich der Frühlingspunkt allmählich rückwärts durch den Tierkreis. Eine solche Umdrehung wird als Weltjahr oder Platonisches Jahr bezeichnet.
Das hat zur Folge, daß alle 2100 Jahre dieser Frühlingspunkt um ein ganzes Sternbild zurückläuft. Derzeit steht der Frühlingspunkt im Übergang zum Wassermann, davor im Zeichen Fische, davor in Widder, Zwillinge usw.
Den jeweilig durchlaufenden Tierkreiszeichen wird zugesprochen, ihre Eigenschaften zu Grundtendenzen der 2100 Jahre währenden Weltzeitalter zu machen.
Äußerlich sei das anhand der allgemeinen Menschheitsentwicklung (Erfindungen, Wanderungen, politische Struktur) erkennbar, besonders auch an den bevorzugten Opfertieren bzw. „Leitmythen”. Im Stierzeitalter sei es demnach besonders um den Rindvieh gegangen (z. B. minoische Kultur auf Kreta), dann sei der Widder in den Vordergrund gerückt (Bibel), der Fisch sei für das gerade endende Fischezeitalter kennzeichnend (der Fisch ist ein Symbol des Christentums).
Vom noch nicht sehr lange angebrochenem Wassermannzeitalter erhoffte sich im Sinne der diesem Zeichen zugeschriebenen Eigenschaften beispielsweise die Hippie-Bewegung die Loslösung von verkrustenden Strukturen der rückliegenden zwei Jahrtausende, da dem Wassermann Befreiung und revoltionerer Aufbruch zugesprochen wird.
Die Vorstellung von einer Abfolge der Weltzeitalter ist verbreitet und uralt. Der Grieche Hesiod beschrieb einen fünffachen Abstieg der Welt. Dem ursprünglichen vollkommenen Zustand des goldenen Zeitalters folgte ein silbernes und ein erzenes. Dem schließt sich ein Zeitalter der Halbgötter (Heroen) an, bis im fünften Weltalter das eherne Geschlecht herrscht (Hesiod, „Werke und Tage”).Zeitalter, Weltalter
Die Vorstellung von einer Abfolge der Weltzeitalter ist verbreitet und uralt, schon die Iraner beschrieben solches. Traditionell sind sie nach Metallen benannt, absteigend vom edelstem, dem Gold.
Wie die Metalle in absteigender Reihenfolge vom edelsten zum unedlen angeordnet sind, so geht die Vorstellung von den Zeitaltern von einem Goldenen Zeitalter der Göttlichkeit aus, denen immer widrigere Zeitalter folgen bis hin zur völligen Verrohung.
Den Werken und Tagen des Griechen HESIOD zufolge gab es zuerst das goldene Geschlecht sterblicher Menschen, das unter der Herrschaft des Kronos lebte und ein leidlosen, göttliches Leben führten. Geruhsame Arbeit genügte ihnen und der Tod überkam sie sanft wie der Schlaf. Die Menschen dieses Geschlechts vergingen und existieren als geisterhafte Nebelwesen fort. (109-126)
Weder an Wuchs noch an Geist kamen den Menschen des goldenen Zeitalters die des Silbernen gleich. Sie blieben hundert Jahre lang kindisch, ehe sie ihr kurzes Erwachsenendasein im frevlerischen Kampf untereinander schmerzhaft beendeten. Weil sie den olympischen Göttern keine Ehre erwiesen, löschte der grollende Kronide Zeus sie aus. Dennoch gebührt auch diesem silbernen Menschengeschlecht noch die Ehre, selige Sterbliche genannt zu werden. (ebd., 127-143)
Zeus schuf nun als drittes Menschengeschlecht das eherne, das aus Eschen entstanden war und voller wildem Ungestüm. Voller Kriegslust und ohne Neigung zur Feldarbeit stiegen auch diese in den Hades hinab. (ebd., 144-156)
Wesentlich kultivierter war das ihnen folgende, ebenfalls von Zeus geschaffene vierte Geschlecht der Heroen. Diese waren gerechter und besser als die Menschen des ehernen Zeitalters, aber auch sie rafften sich in zahlreichen Kriegen gegenseitig hin. Einige dieser Heroen versetzte Zeus auf die Insel der Seligen irgendwo am Rand der Erde. (ebd., 157-172)
HESIOD selbst lebte nach eigener Anschauung im Zeitalter des eisernen Geschlechts. Dieses muß sich ohne Unterlaß abplagen und sind voller Sorgen und eines Tages werde es unter ihnen nur noch Mißtrauen, Hauen und Stechen geben und auch dieses Menschengeschlecht Vergangenheit sein. (ebd., 173-200)
Der Römer OVID beschrieb es in seinen Metamorphosen einige Jahrhunderte später ähnlich wie der Grieche.
Diese Gedanken griff auch der Römer VERGIL auf, der in seiner Ekloge „Pollio” die Hoffnung weckt, daß dereinst ein neues goldenes Zeitalter hereinbrechen werde. Dabei verklärt er die Zeit des Augustus als eine Art „Goldenes Zeitalter”.

Goldenes Zeitalter
Ein Zeitabschnitt menschlicher Geschichte, in der Glück und Frieden allgemein sind und der darum nach dem edlen Gold benannt ist.
Im Goldenem Zeitalter werden die Menschen gern als unschuldige Kinder gedacht. Es ist mithin eine geschlechtslose Zeit, der jeglicher Gegensatz fehlt, vergleichbar dem Paradies.
Die nordische Überlieferung weiß von einer glücklichen Zeit ohne Verbrechen und Krieg, die Frodis Friede genannt wurde. Aber bereits in dieser paradiesischen Zeit lag das Verderbnis, weil es auf Kosten der Riesinnen Fenja und Menja gebaut war (Edda, Mühlenlied).
Dieses war zu der Zeit, als auch die Götterburg Agard gebaut und von den Göttern mit Mengen von Gold ausgestattet wurde, sogar das Hausgerät bestand aus dem edlen Metall. Dieses Goldalter verschwand allerdings mit der Ankunft gewisser Frauen (Gylfaginning, 14), die drei Töchter der Thursen (Riesen) waren (Voluspa, Cool.
Die altiranische Mythologie berichtet von der 616,5 Jahre währenden Herrschaft des Yima, ein Goldenes Zeitalter, in dem die Menschen unsterblich waren.

Silbernes Zeitalter
Das goldene Zeitalter endete mit dem Sturz des Saturn (röm. für Kronos) durch Jupiter (röm. für Zeus). Das Menschengeschlecht des silbernen Zeitalters war weniger glücklich als die des goldenen, konnten sich gegenüber den nachfolgenden dennoch glücklich schätzen. Anders als die ersten erlebten diese vier Jahreszeiten, darunter den kalten Winter und den heißen Sommer, wobei Frühling und Herbst nur von kurzer Zeit sind. Die geänderte Umwelt erforderte auch den Gebrauch von Behausungen, bei der erforderlich gewordenen Landwirtschaft zwang man erstmals den Stier ins Joch (OVID, Metamorphosen I,114-126).

Ehernes Zeitalter
Weniger paradiesisch als das goldene und noch das silberne war nach HESIOD das Eherne Zeitalter. Erledigte sich die Arbeit zuvor noch wie von allein, so mußte der Mensch nun täglich um seine Nahrung ringen.
Für dieses schuf Zeus aus Eschenholz das eherne Menschengeschlecht oder, so eine Deutung, er formte die bestehenden Menschen nach seiner Ordnung um.
Diese Leute waren roher als die älteren, aber noch nicht von der Ruchlosigkeit der späteren Menschen des eisernen Zeitalters, die für OVID die Gegenwärtigen sind (Metamorphosen I,126-153).
Bedingt durch die Präzession verschieben sich — von der Erde aus gesehen — die Sternbilder allmählich entlang der Ekliptik, so daß alle 2.100 Jahre ein anderes Sternbild des Tierkreises zum Frühlingszeitpunkt bestimmend ist. Das jeweilige Tierkreiszeichen soll auf seine Epoche bestimmend wirken.
Von 4350 bis 2250 v. Chr. war das bestimmende Zeichen der Stier. In dieser Zeit soll der Mensch seßhaft geworden sein und seine Anhänglichkeit an das Irdische ausgeprägt worden sein.
Von 2250 bis 150 v. Chr. war das bestimmende Zeichen der Widder. In dieser Zeit soll der Mensch von einer Aufbruchsstimmung beseelt gewesen sein, was sich in zahllosen Eroberungszügen zu Lande und zu Wasser zeige, außerdem in geistig-intellektuellem Aufbruch.
Von 150 v. Chr. bis in die Gegenwart war das bestimmende Zeichen Fische. In dieser Zeit soll der Mensch von einer Sehnsucht nach dem Göttlichen beseelt gewesen sein, der Fisch steht überdies vür das Christentum.
Seit etwa der Gegenwart ist das bestimmende Zeichen Wassermann. Von dieser Zeit soll einerseits ein Verlangen nach Brüderlichkeit zu erwarten sein, andererseits eine Ära des Massendaseins mit allerlei Kämpfen und Grausamkeit (BETZ, 219f).
Nach mancher Vorstellung ist das derzeitige Zeitalter nicht von Dauer. Beispielsweise lautet die Vorsehung der nordischen Edda, daß nach der Götterdämmerung Ragnarök ein neues Zeitalter des Friedens beginnen werde (Völuspa, 51). Wie oben erwähnt, war bereits der Grieche HESIOD davon überzeugt, daß die Menschheit, der er selbst angehörte, einst vergehen werde.
Die Vorstellung vom Abstieg des Menschen findet sich auch in Volksweisheiten wie „früher war alles besser”.
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