Prinnit Mittilagart - Die Muspilli als Vorlage der Ragnarök
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Prinnit Mittilagart - Die Muspilli als Vorlage der Ragnarök
prinnit mittilagart - die Muspille als Vorlage der Ragnarök
von HaganrixUm 870 wurde dieses altbayerische Gedicht niedergeschrieben. Da ist die Rede von mittilagard, also der Welt, welche prinnit, brennt. Und dann ist da der muspille, vor dem niemand dem Anderen zu helfen vermag. Sprachlich habe ich keine weiteren Anklänge an die Ragnarök gefunden, aber die Thematik des Weltuntergangs durch Feuer ist eindeutig.
Für wen überhaupt wurde das Gedicht damals verfaßt? Im Bayern des 9. Jahrhunderts war nur eine dünne Schicht des Hochadels alphabetisiert. Nur den konnte man folglich mit der Textfassung "bei der Stange halten". Dem Rest der Bevölkerung mußte man den Mythos erzählen.
Aber lest erst mal den Originaltext:
Muspilli 9. Jahrhundert bairisch ...sin tac piqueme, daz er touuan scal. uuanta sar so sih diu sela in den sind arheuit, enti si den lihhamun likkan lazzit, so quimit ein heri fona himilzungalon, 5 daz andar fona pehhe: dar pagant siu umpi. sorgen mac diu sela, unzi diu suona arget, za uuederemo herie si gihalot uuerde. uuanta ipu sia daz Satanazses kisindi kiuuinnit, daz leitit sia sar dar iru leid uuirdit, 10 in fuir enti in finstri: daz ist rehto uirinlih ding. upi sia auar kihalont die die dar fona himile quemant, enti si dero engilo eigan uuirdit, die pringent sia sar uf in himilo rihi: dar ist lip ano tod, lioht ano finstri, 15 selida ano sorgun: dar nist neoman siuh. denne der man in pardisu pu kiuuinnit, hus in himile, dar quimit imo hilfa kinuok pidiu ist durft mihhil allero manno uuelihemo, daz in es sin muot kispane, 20 daz er kotes uuillun kerno tuo enti hella fuir harto uuise, pehhes pina: dar piutit der Satanasz altist heizzan lauc. so mac huckan za diu, sorgen drato, der sih suntigen uueiz. 25 uue demo in uinstri scal sino uirina stuen, prinnan in pehhe: daz ist rehto paluuic dink, daz der man haret ze gote enti imo hilfa ni quimit. uuanit sih kinada diu uuenaga sela: ni ist in kihuctin himiliskin gote, 30 uuanta hiar in uuerolti after ni uuerkota. So denne der mahtigo khuninc daz mahal kipannit, dara scal queman chunno kilihaz: denne ni kitar parno nohhein den pan furisizzan, ni allero manno uuelih ze demo mahale sculi. 35 dar scal er uora demo rihhe az rahhu stantan, pi daz er in uuerolti kiuuerkot hapeta. Daz hortih rahhon dia uueroltrehtuuison, daz sculi der antichristo mit Eliase pagan. der uuarch ist kiuuafanit, denne uuirdit untar in uuic arhapan. 40 khenfun sint so kreftic, diu kosa ist so mihhil. Elias stritit pi den euuigon lip, uuili den rehtkernon daz rihhi kistarkan: pidiu scal imo helfan der himiles kiuualtit. der antichristo stet pi demo altfiant, 45 stet pi demo Satanase, der inan uarsenkan scal: pidiu scal er in deru uuicsteti uunt piuallan enti in demo sinde sigalos uuerdan. doh uuanit des uilo ... gotmanno, daz Elias in demo uuige aruuartit uuerde. 50 so daz Eliases pluot in erda kitriufit, so inprinnant die perga, poum ni kistentit enihc in erdu, aha artruknent, muor varsuuilhit sih, suilizot lougiu der himil, mano uallit, prinnit mittilagart, 55 sten ni kistentit, uerit denne stuatago in lant, uerit mit diu uuiru uiriho uuison: dar ni mac denne mak andremo helfan uora demo muspille. denne daz preita uuasal allaz uarprinnit, enti uuir enti luft iz allaz arfurpit, 60 uuar ist denne diu marha, dar man dar eo mit sinen magon piehc? diu marha ist farprunnan, diu sela stet pidungan, ni uueiz mit uuiu puaze: so uerit si za uuize. Pidiu ist demo manne so guot, denner ze demo mahale quimit, daz er rahono uueliha rehto arteile. 65 denne ni darf er sorgen, denne er ze deru suonu quimit. ni uueiz der uuenago man, uuielihan uuartil er habet, denner mit den miaton marrit daz rehta, daz der tiuual dar pi kitarnit stentit. der hapet in ruouu rahono uueliha, 70 daz der man er enti sid upiles kifrumita, daz er iz allaz kisaget, denne er ze deru suonu quimit; ni scolta sid manno nohhein miatun intfahan. So daz himilisca horn kilutit uuirdit, enti sih der suanari ana den sind arheuit 75 der dar suannan scal toten enti lepenten, denne heuit sih mit imo herio meista, daz ist allaz so pald, daz imo nioman kipagan ni mak. denne uerit er ze deru mahalsteti, deru dar kimarchot ist: dar uuirdit diu suona, die man dar io sageta. 80 denne uarant engila uper dio marha, uuechant deota, uuissant ze dinge. denne scal manno gilih fona deru moltu arsten. lossan sih ar dero leuuo uazzon: scal imo auar sin lip piqueman, daz er sin reht allaz kirahhon muozzi, 85 enti imo after sinen tatin arteilit uuerde. denne der gisizzit, der dar suonnan scal enti arteillan scal toten enti quekkhen, denne stet dar umpi engilo menigi, guotero gomono: gart ist so mihhil: 90 dara quimit ze deru rihtungu so uilo dia dar ar resti arstent. so dar manno nohhein uuiht pimidan ni mak, dar scal denne hant sprehhan, houpit sagen, allero lido uuelihc unzi in den luzigun uinger, uuaz er untar desen mannun mordes kifrumita. 95 dar ni ist eo so listic man der dar iouuiht arliugan megi, daz er kitarnan megi tato dehheina, niz al fora demo khuninge kichundit uuerde, uzzan er iz mit alamusanu furimegi enti mit fastun dio uirina kipuazti. 100 denne der paldet der gipuazzit hapet, denner ze deru suonu quimit. uuirdit denne furi kitragan daz frono chruci, dar der heligo Christ ana arhangan uuard. denne augit er dio masun, dio er in deru menniski anfenc, 105 dio er duruh desse mancunnes minna fardoleta.
Und jetzt zur Diskussion:
Die Muspelle (Muspilli) als Vorlage der Ragnarök?
"Muspilli aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Teile des Muspilli am unteren Rand auf der Handschrift aus dem Besitz Ludwigs des Deutschen Das Muspilli ist neben dem Hildebrandslied die einzige erhaltene umfangreiche althochdeutsche Stabreimdichtung, die Form ist allerdings nicht konsequent durchgehalten, und es finden sich auch Endreime. Die Sprache des Muspilli-Gedichts ist Altbairisch. Das um 870 entstandene Werk ist auf einigen freien Seiten und Seitenrändern einer Handschrift aus dem Besitz Ludwigs des Deutschen aufgezeichnet, Anfang und Ende sind verlorengegangen. Es wurde 1817 entdeckt und erstmals von Johann Andreas Schmeller 1832 veröffentlicht. Die Bedeutung des Wortes muspilli (im Text Dat. Sing. muspille) ist ungeklärt, bevorzugt wird die Vermutung, es bedeute "Weltuntergang durch Feuer".Das Wort erscheint sonst nur noch im altsächsischen Heliand und in der altnordischen Edda.
Die Dichtung vom Weltende stellt im ersten Teil das Schicksal des Menschen nach dem Tode dar, berichtet in einem zweiten Teil vom Kampf des Propheten Elias mit dem Antichrist und schildert schließlich das Jüngste Gericht.
Engel und Teufel streiten um die Seele des verstorbenen Menschen (7). Zur näheren Darstellung, wohin die Seele dann kommt: Schilderung der Hölle und des Himmels. (1-30). Weltuntergang nach dem Kampf Elias' mit dem Antichristen (31-72). Alle müssen erscheinen, (36) dann beginnt das Ordal. Elias kämpft für Gott, der Antichrist für Satan. Wenn Elias' Blut auf die Erde tropft, beginnt der Weltuntergang (50). Daran schließt sich eine Art Resumee über das richtige Verhalten, insbesondere Bestechung betreffend, an (64-72). Jüngstes Gericht wird gehalten und Jesus erscheint (73-103). Das himmlische Heer holt ganz ausnahmslos Lebende und Tote vor Gericht (84), wo niemand etwas verbergen kann (96). Wer ohne Schuld ist oder gebüßt hat, hat nichts zu befürchten (99). Das Kreuz Christi wird vorgetragen. Übersetzung: „Das hörte ich die weltlichen Rechtskundigen erzählen, dass der Antichrist mit Elias kämpfen werde. Der Verbrecher ist gewaffnet, es kommt zwischen ihnen zum Kampf. Die Kämpfer sind so mächtig, der Streitpunkt ist so bedeutsam. Elias kämpft um das ewige Leben, er will den Gerechten das Reich befestigen; deshalb wird ihm der helfen, der des Himmels waltet. Der Antichrist steht neben dem Erzfeinde, er steht bei dem Satanas, der ihn versenken wird. Darum wird er auf dem Kampfplatz verwundet hinstürzen und auf diesem (Waffen-) Gange sieglos werden. – Doch viele Geistliche glauben, dass Elias in diesem Kampfe getötet werde. Sobald das Blut des Elias auf den Boden tropft, dann geraten die Berge in Brand, nicht ein Baum bleibt auf der Erde stehen, die Wasser trocknen aus, das Moor versiegt, es schwellt in Lohe der Himmel, der Mond fällt herab, „Mittelgart“ verbrennt, kein Stein bleibt stehen. Dann kommt der Tag der Strafe ins Land, er kommt mit Feuer die Menschen aufzusuchen: da vermag kein Verwandter dem anderen vor dem „Muspille“ zu helfen. Wenn der breite (Feuer-) Regen alles in Brand setzt, und Feuer und Luft es (das All) ganz hinwegfegt, wo ist dann die Mark, da man immer mit seinen Verwandten stritt? Die Mark ist verbrannt, die Seele steht bezwungen, sie weiß nicht, womit sie es büßen soll – so fährt sie in die Hölle.“
– Franz Rolf Schröder, Die Germanen, Tübingen 1929 Literatur [Bearbeiten] Textausgabe [Bearbeiten] * Wilhelm Braune, Ernst A. Ebbinhaus (Bearb.): Althochdeutsches Lesebuch, 17. Auflage Tübingen 1994, Nummer XXX., Seite 86–89 Sekundärliteratur [Bearbeiten] * Heinz Finger: Untersuchungen zum „Muspilli“, (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik; Band 244), (Zugl.: Köln, Univ., Diss., 1977), Göppingen 1977 ISBN 3-87452-400-0 * Hans Jeske: Zur Etymologie des Wortes „muspilli“, in: Zeitschrift für deutsches Altertum 135/2006, Seite 425-434 * Herbert Kolb: Vora demo muspille, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 83/1964, Seite 3–33 * Wolfgang Mohr und Walter Haug: Zweimal „Muspilli“, (= Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte; Band 18), Tübingen 1977 ISBN 3-484-10283-7 Vertonungen [Bearbeiten] * Wilfried Hiller, Muspilli (1978) für Bariton und Instrumente * Leopold Hurt, Muspilli (2002), Oratorium für Stimmen, Instrumente, Chor, Orchester und Tonband. Text: nach der gleichnamigen Stabreimdichtung sowie nach Galileo Galilei und Alfred Jarry * Dietmar Bonnen Muspilli (1994) für gemischten Chor und Orgel * Mathias Monrad Møller fünf muspilli-räume (2009) für fünf Stimmen Weblinks [Bearbeiten] * Muspilli (Text) * Eintrag zum Muspilli im „Marburger Repertorium“ mit Angabe zum Aufbewahrungsort und Literatur * Text mit Hörbeispielen Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Muspilli“ Kategorien: Literarisches Werk | Mittelalter (Literatur) | Literatur (Althochdeutsch) | Visionsliteratur"
Geza meint, ich würde davon nichts verstehen, ich als hellenistischer Heide sollte mich gefälligst nicht um die germanischen Heiden kümmern und das ihm überlassen. Er sei dazu ausgebildet, ich sei mit verantwortlich für den schwachen Zustand des Heidentums. Zu den Jahreszahlen, - die Muspelle wurde 870, die Ragnarök 1226 aufgeschrieben -, konnte mir der "Allsherjargode" keine Erklärung geben. Und das, wo er doch so hellsichtig ist und ich nur ein Halbwissender bin. Im Jahre 870 war das Heidentum südlich der Elbe politisch-militärisch besiegt. Die Sachsenkriege endeten etwa um 805. Die Alemannen waren schon 496 von den Franken besiegt worden, hielten jedoch zäh an ihrem Glauben fest. Im 8. Jahrhundert wurde dann aber der alemannische Adel entmachtet. Das hat Artjulain an anderer Stelle schon geschildert, weshalb ich darauf verweisen möchte. 724 fällte Bonifatius bei Geismar in Hessen die Donar-Eiche und zersörte so den stark naturgebundenen Glauben der Chatten. Artjulain hat aber auch betont, daß dies bei den Alemannen nicht so einfach ging, und die Sachsen erbitterten Widerstand geleistet hatten. Die strategische Ausgangslage bei Beginn des 9. Jahrhunderts war diese: sie hatten die Fürstenhöfe okkupiert und die freien Völker unterworfen, aber die Herzen der einfachen Leute waren weiter bei den Göttern. Gleichzeitig bedrohten Sarazenen im Süden und Wikinger im Norden den christlichen Herrschaftsbereich (793: Überfall auf Lindisfarne und Beginn der Wikingerzüge). Da gleichzeitig die christlichen Priester, - damals gab es keinen Zölibat, der wurde erst im 11. Jahrhundert eingeführt -, sich am Grundbesitz der Völker schamlos bereichert hatten, hatte das Christentum nur mit Feuer und Schwert Macht. Die einfachen Menschen aber sehnten sich nach den Göttern zurück. Die Christen hatten die Macht, hingegen nicht die Herzen der Menschen erreicht. Was lag da näher, als ihnen die Ausweglosigkeit des heinischen Glaubens mit einem Weltuntergangsszenario vor Augen zu führen. Ein solches Weltuntergangsszenario stellt die Muspelle dar. Wohl ist da von "Mittelgart" die Rede, dem Midgard der nordischen Edda, aber wo in der sonstigen germanischen Mythologie taucht Elias (kein germanischer Name!) auf und wo Satansas? Da wird um die Seelen gekämpft und den Leuten vorgeführt, daß sie nur die Chance auf Himmel oder Hölle hätten. Und Geza hält das für eine heidnische Sage!
Aber wie ist das mit den Seelen im Heidentum, wem gehören die denn? Schauen wir mal, was Platon dazu schreibt:
"Denn von allen Besitztümern, die man hat, ist nach den Göttern die Seele das göttlichste, da sie der allereigenste Besitz ist (Platon, WERKE IN ACHT BÄNDEN, ACHTER BAND, bearbeitet von Klaus Schöpsdau, Darmstadt 1977, Gesetze, 5. Buch, Rn 726a)."
Das also ist ein heidnischer Standpunkt zu dieser überaus wichtigen Frage: die Seelen gehören uns, und das in Übereinstimmung mit den Göttern. In der Muspelle sind die Dinge allerdings offensichtlich. "mittilagart" verbrennt, kann also nicht helfen ("kein Stein bleibt auf dem anderen"). Nur Elias kann das Blatt wenden. Aber erst kommt das Strafgericht, seine Blutstropfen setzen die Berge, Bäume und überhaupt alles in Brand. Wofür steht eigentlich Elias? Die "Mittelmeer-Heiden" kannten Helios, den Sol Invictus, Mithras, die unbesiegte Sonne. Nun kannten die Germanen zwar Sunna, aber die Entsprechung für Elias wäre wohl Baldur gewesen. Der war aber wegen einer Intrige Lokis schon bei Hel. Und niemals hätte auch nur ein Germane geglaubt, daß Baldur, der das unbegrenzte Gute repräsentierte, mit seinem Blut die Erde verbrannt hätte. Also wurde Elias eingeführt, ein dem germanischen Kulturkreis fremder Name. Die Wirkung der Muspelle scheint begrenzt gewesen zu sein, wohl auch weil die Tendenz ihrer Aussage so offensichtlich war. Von der Ragnarök kann man das nicht behaupten. Hier setzt zwar auch ein Riese die Welt in Brand, doch töten Götter und Riesen und Dämonen sich gegenseitig. Am Ende blieb nicht viel übrig. Nur Baldur war zu gut und der blinde Hödur, der ihn versehentlich getötet hatte, zu unschuldig. Und so sitzen in der neuen Welt Baldur und Hödur freundschaftlich vereint auf dem Götterthron. Ob Odin zurückkehrt, ist streitig. Nach der Ragnarök wird er vom Fentiswolf verschlungen. Aber wer ist dann der "Allfaddur", der hinterher die Welt neu ordnet? Geza meint, ich hätte das alles nicht verstanden. Meine These lautet: sowohl die Muspelle als auch die Ragnarök waren christliche Versuche, durch Veränderung des Erzählguts den heidnischen Glauben zu zerstören. Die Einflußnahme bei der Ragnarök war einerseits sehr subtil, denn die Leute sollten es ja nicht merken, anderserseits war auch der Erfolg begrenzt. In der Muspelle brennt "mittilagart" ab ("kein Stein bleibt auf dem anderen"), womit sich die Frage, was aus den Göttern wurde, erledigt hat. Bei der Ragnarök aber kehrt Baldur aus der Hel in die neue Welt zurück. Die Lichtgestalt Baldurs konnte also durch die Christen (Pardon: Riesen) nicht vernichtet werden. Geza meint nun aber auch, Odin sei nie gestorben. Schwierig, wenn man sich im Bauch des Fenris-Wolfes befindet! Thor, der nach dem Ragnarök-Mythos dem Hauch der Midgard-Schlange erliegt, soll auch nicht gestorben sein. Das will ich sogar glauben, weil ich der Ragnarök nicht glaube.
Und das nun fand ich bei Simek (Religion und Mythologie der Germanen, 2003):
"Andere Termini für den Untergang der Welt in den Eddas außer Ragnarök/Ragnarökr sind aldar rok (Weltende, Veafprúdnismál Str. 39), tíva rok (Götterschicksal, Vafprúdnismál Str. 38/42), pa er regin deyja (wenn die Götter sterben, Vafprúdnismál Str. 47), unz um riúfask regin (wenn die Götter vernichtet werden, Vafprúdnismal Str. 52; Lokasenna Str. 41; Sigrdrífomál Str. 19), pá er Muspellz-synir herja (wenn die Muspell-Söhne in den Krieg ziehen, Gylfaginning Str. 18, 36), aldar rof (Weltuntergang, Helgakvida Hundingsbana II Str. 41) und regin prjóta (Götterende, Hyndluljód Str. 42). Alle diese Begriffe weisen auf den Untergang der Götter (und deren relative Passivität dabei) und der Welt, nicht der Menschen hin, aber alle genannten Texte sind in christlicher Zeit entstanden, sodass man sich fragen muss, ob die christlichen Verfasser hierbei nicht ganz bewusst die Vergänglichkeit der heidnischen Götter hervorheben wollten." (S. 181, Hervorhebung im Fettdruck von mir)
Haganrix- Hellenistischer Botschafter
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